Markkleeberger Stadtjournal

„Du musst mal in die Oper gehen!“

Don Giovanni: Große Mozart-Oper in Leipzig

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Foto: Tom Schulze
Das ist nicht nur der Titel des alten Sketches „Der Opernbesuch“, in dem ein, nun sagen wir, kulturunbefleckter Mann seine Erlebnisse im Opernhaus schildert. Knarrende Schuhe, zwei Paar Hosen, die Hitzewallungen hervorrufen, und das Erstaunen über das Verhalten im kulturvollen Haus bis hin zur Heimfahrt mit der Bahn lösen Lachsalven beim Publikum aus.

Lachsalvenfrei, aber durchaus humorvoll, empfand ich bei meinem jüngsten Opernbesuch die Aufführung „Don Giovanni“ in der Oper Leipzig, die es wert ist, weiterempfohlen zu werden. Sie, liebe Markklee­bergerinnen und Markkleeberger, sind sehr kulturinteressiert, was schon der jährliche Run auf den musikalischen Neujahrsempfang beweist. Erlauben Sie mir, Ihnen eine kleine Rezension als Kolumne anzubieten:

Was haben ein Mord, ein Lieferservicebote und eine Pfauenmaske gemeinsam? Die Antwort: Sie alle finden sich in der neuen Inszenierung der Mozart-Oper „Don Giovanni“ an der Oper Leipzig.

„Don Giovanni“ ist eine der bekanntesten Opern des Salzburger Genies – und das zu Recht. Don Giovanni führt ein ausschweifendes, promiskuitives Leben und versucht, alle Frauen in seiner Umgebung zu verführen. Diese sind von seinen falschen Versprechungen allerdings im Nachhinein weniger angetan. Begleitet wird Don Giovanni von Leporello, der in dieser Inszenierung der Oper als Bote unterwegs ist und vergeblich versucht, Don Giovanni auf den rechten Weg zu führen. Die Handlung spitzt sich zu, als Don Giovanni beim Versuch, von einem seiner nächtlichen „Abenteuer“ zu entkommen, den Vater von Donna Anna ermordet.

Bei der Uraufführung der Oper 1787 in Prag blieb der Applaus des Publikums aus. Das kann man von der Leipziger Fassung nicht behaupten. Die Kompositionen Mozarts, die von den Sängerinnen und Sängern sowie dem Gewandhausorchester zum Leben erweckt werden, lassen auch 250 Jahre nach der Uraufführung die Herzen der Musikliebhaber höher schlagen.

Dabei begeistern auch die Kostüme, die der Oper ein modernes Flair verleihen. Besonders hervorzuheben ist das Bühnenbild, das den dreidimensionalen Raum der Bühne ausnutzt und so für sehr dynamische Szenen sorgt. Aufgeführt wird die Oper in zwei Akten in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Empfehlenswert ist auch das Begleitheft der Oper Leipzig zu „Don Giovanni“, in dem neben einer Zusammenfassung der Handlung auch interessante Hintergrundinformationen zur Entstehung der Oper und Gedanken zur Inszenierung von den kreativen Köpfen hinter der Aufführung zu finden sind.

Robert Krause

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