Landkreis Leipzig Journal

20 Jahre Regionalbus Leipzig GmbH im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV)

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Der neue Betriebshof in Colditz (Foto nach Umfirmierung zur Regionalbus Leipzig GmbH)
Seit dem Jahr 2004 ist die Regionalbus Leipzig – damals noch als Personenverkehrsgesellschaft Muldental (PVM) mbH – Mitglied im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Diese 20jährige Verbindung umfasst auch eine gemeinsame Entwicklung im Öffentlichen Personennahverkehr, die rasant, teilwiese tiefgreifend und prägend war.

Die zwei Dekaden sind vor allem von einem Wandel in die „digitale Welt“, einem wachsenden Qualitätsanspruch von Aufgabenträger und Kunden sowie einer damit einhergehenden grundlegenden Modernisierung von Technik, Prozessen und der Kundenkommunikation geprägt. Dieser Entwicklungsprozess ermöglichte auch die Schaffung neuer Produkte und Angebote in einer Branche, die einen bedeutenden Platz im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben einer Stadt bzw. Region einnimmt.

Wir nehmen das gemeinsame Jubiläum zum Anlass, in sechs Artikeln eine kleine Rückschau auf die Meilensteine des gemeinsamen Weges von MDV und Regionalbus Leipzig vorzunehmen und uns die großen Projekte noch einmal in Erinnerung zu rufen.

PVM - „die Neue“ im Verbund!

Im Jahr 2004 wurde die damalige PVM zum Mitglied im MDV. Der MDV bestand bis dahin aus den beiden Städten Halle und Leipzig, sowie aus dem Saalekreis, dem Kreis Merseburg-Querfurt, dem Leipziger Land und der Region Delitzsch. Das Gebiet wurde zeitgleich mit dem Beitritt der PVM um den Muldentalkreis, die Kreise Torgau-Oschatz, Döbeln, Weißenfels und den Burgenlandkreis und die dort angesiedelten Verkehrsunternehmen vergrößert. Damit übernahmen die neu hinzugekommenen Verkehrsunternehmen zum 1. August 2004 die gemeinsamen Tarifregelungen und die Tarifstruktur, die Beförderungsbedingungen sowie die damaligen technischen Standards in der Kommunikation und im Vertrieb. Zu diesem Zeitpunkt war die PVM mit ca. 70 Bussen und rund 120 Mitarbeitern ein relativ kleines Verkehrsunternehmen mit dem Muldental als Bediengebiet. Die Verkehre konzentrierten sich vor allem auf die Fahrten zu den Unterrichtszeiten der Schüler und im Berufsverkehr. In Tagesrandzeiten, an Wochenenden und in den Schulferien war das ÖPNV-Angebot der PVM sehr reduziert.

Wesentliche Vorteile für die Fahrgäste ergaben sich mit dem Beitritt zum MDV in der Anwendung eines einheitlichen Tarifs im Bediengebiet und den neuen Möglichkeiten der Bewerbung des ÖPNV-Angebots und der weiteren Leistungen des Busunternehmens. Unter Regie des MDV wurden z. B. die Fahrplanbücher erstellt, neue Angebote beworben und einheitliche Tarifprodukte vorgestellt.

Auch die gemeinsame Entwicklung des Tarifs und der Produkte waren und sind wesentliche Bestandteile der Zusammenarbeit im Verbund. Die PVM hat die regionalen Sichtweisen und Besonderheiten in die Diskussion um die Entwicklung der Fahrpreise und den entsprechenden Leistungen – wie Mitnahmeregelungen oder Ticketgültigkeiten etc. – einbringen und mit den anderen Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund abstimmen können.

So auch bei der Vorbereitung des ersten großen Kombiticketvertrages der PVM im Rahmen des MDVs zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Bereits 2005 wurde dieser Vertrag maßgeblich vom MDV mit dem Ziel erarbeitet, den Besuchern der Weltmeisterschaftsspiele in Leipzig ein attraktives und verständliches Angebot unterbreiten zu können. In der Kombination aus Eintrittskarte und ÖPNV-Ticket ist dies gelungen und hat zusätzlichen Vertriebsaufwand in den Bussen oder den Servicestellen zu den Veranstaltungen begrenzt.

Am 19. Februar 2007 startete das MDV-Infomobil – ein auffällig gestalteter Transporter – im MDV-Gebiet seine erste Tour. Die Mission: Kundenservice live und vor Ort mit Informationen zu Tarifen, Angeboten, Verbindungsmöglichkeiten und Vieles mehr. Mit diesem mobilen Informations- und Beratungsangebot wurden auch die Servicestellen der PVM und ihrer Partnerunternehmen erweitert, denn ein festes Ziel im Tourenplan des Infomobils sind auch Städte und Gemeinden im damaligen Landkreis Muldentalkreis.

Unternehmensintern hatte die PVM ein wirkliches Großprojekt in der Umsetzung: Den Neubau des Betriebsteiles Colditz. Nach dem verheerenden Hochwasser der Mulde im August 2002 waren die Betriebsteile Deuben und Colditz schwer beschädigt zurückgeblieben. In Colditz entschied sich das Unternehmen für die Verlegung des Betriebsteiles in ein höher gelegenes Areal am Rande der Stadt. Im Jahr 2006 wurde der Grundstein im Gewerbegebiet in der Grimmaer Straße gelegt und im Mai 2007 der Betrieb des neuen Hofes aufgenommen. Damals gehörten zur PVM mbH drei Betriebsteile mit zwei Werkstätten im Landkreis Muldentalkreis.

Regionalbus Leipzig GmbH

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